1860 wird im böhmischen Kalischt ein Junge geboren, der nach 51 turbulenten Jahren voller Musik der Welt viel zu früh wieder abhandenkommt: Gustav Mahler ist zeit seines Lebens ein Tänzer auf dem Drahtseil, ein Wandler zwischen den Welten, ein Erforscher des Seelenlebens. Er opfert sich auf für die Musik, ist leidenschaftlich, melancholisch, sehnsuchtsvoll. Mit einem weinenden Auge blickt er zurück in die Vergangenheit und stürmt zugleich voller Übermut in die Zukunft.
Zum Komponieren entflieht er dem ihn umgebenden Tumult in die Ruhe der Natur, um dort das Chaos der Welt und seines Innenlebens in seiner Musik zu verarbeiten. Der Komponist Mahler bewegt sich musikalisch zwischen Spätromantik und früher Moderne, bewundert einerseits die Kompositionen eines Richard Wagners oder Anton Bruckners, ebnet mit seinen eigenen Werken aber zugleich Arnold Schönberg und Dmitri Schostakowitsch den Weg. In seinem Leben stößt er vieles an, was die Musikwelt bis heute prägt.