Geigende Wunderkinder kennt man zur Genüge. Auch am Klavier sitzen zahllose kleine Mozarts. Schon immer. Aber ein Mädchen, das Saxophon spielt wie die ganz Großen, mit elf die erste Plattenaufnahme bestreitet und mit 14 Jahren eine Funk-Band gründet, hat hingegen absoluten Seltenheitswert. Vielleicht ist Candy Dulfer sogar die einzige Jazzerin weit und breit, die in derart frühem Alter auf sich aufmerksam gemacht und eine musikalische Reife an den Tag gelegt hat, der man nicht alle Tage begegnet. Mit sechs Jahren nimmt sie zum ersten Mal das Saxophon zur Hand. Ihr Vater Hans Dulfer gibt ihr Unterricht und entfacht ihre Leidenschaft für Funk, Soul und Jazz.
Die Single „Lily was here“, die sie an der Seite von Dave Stewart von den Eurythmics einspielt, beschert ihr den Durchbruch und eine prominente Einladung: Prince bucht Candy als Studiomusikerin für sein Album „Graffiti Bridge“. Da ist sie erst 20 Jahre alt, aber bereits dabei, auch ihr erstes eigenes Album einzuspielen. „Saxuality“ erscheint im Mai 1990, wird in Folge mehr als zwei Millionen Mal verkauft und erhält eine Grammy-Nominierung als „Bestes Pop-Album Instrumental“.